Monteverdi`s opera "L`Orfeo".

Essay by spacebabe77University, Master'sA-, November 2003

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Inhalt:

1. Einführung

1.1 Vom strengen Kontrapunkt zur Herrschaft des Textes

1.2 Die neue Theaterdeklamation

2.1 Die Form

2.2 Die Rolle der Natur

3.1 Von der Pastorale zur Tragödie - der "Coup de théatre"

3.2 Das Herzstück der Oper - "Possente Spirito"

3.3 "Sol tu nobile dio"

4. Schlusswort

5. Bibliografie

1. Claudio Monteverdis Oper "L`Orfeo"

Immer wieder hat der Orpheus - Mythos die Musiker fasziniert. Es gibt allein an die vierzig Opern über dieses Thema, darunter die erste erhaltene Oper überhaupt, die "Eyridice" des Jacopo Peri von 1600. Sieben Jahre später wurde "L`Orfeo" - am 24. Februar 1607 - im Palazzo Ducale in Manua uraufgeführt. Die noch junge Gattung der Oper, die im Geiste der Renaissance in Italien entstand, erreicht mit diesem Werk einen ersten Höhepunkt. Die vom Komponisten als Favola in Musica bezeichnete Oper beinhaltet die antike Orpheus - Erzählung. Weder der Text noch die Musik steht im Vordergrund.

Monteverdi schafft eine Ausgewogenheit der Darstellung, wie sie erst wieder im 20. Jahrhundert zu finden ist.

Um das Jahr 1600 findet in der Musikgeschichte so etwas wie eine Zeitenwende statt. Während in den Jahrhunderten zuvor die Vokalmusik hauptsächlich Chorgesang bedeutete, tritt im 17. Jhd. der Sologesang immer mehr in den Vordergrund. Damit verbunden ist auch der Übergang von der hochentwickelten Polyphonie zur Monodie. Der Sänger wird dabei von einer Instrumentengruppe begleitet, die sich lediglich auf Akkorde beschränkt. Für die Notierung der Akkorde hat sich in ganz Europa eine Kurzschreibweise durchgesetzt: der bezifferte Generalbaß (1600-1750).

1.1 Vom strengen Kontrapunkt zur Herrschaft des Textes

Anna Amalie Abert untersucht den Orfeo in ihrem Buch "Claudio Monteverdi und das musikalische Drama" vor allem auf formale Merkmale und auf die Textausdeutung im allgemeinen. Ihre Untersuchungen zeigen auf, wie subtil Monteverdi Alessandro Striggio`s Libretto behandelt und mit welcher Konsequenz und welchem Detailreichtum...