Woher kommt das böse?

Woher kommt das Böse?

Zunächst setze ich für diesen Essay die Existenz des Bösen grundsätzlich voraus.

Hierbei definiere ich "das Böse" vage mit der Verursachung von Leiden eines anderen Wesens.

Laut Leibniz existiert das Böse in den Menschen selbst durch die Möglichkeit sich für aber auch gegen Gott zu entscheiden. Er nennt das "malum morale". Die menschliche Willens- bzw. Entscheidungsfreiheit, die Leibniz als Grund für dieses moralische Übel anführt, ist auch Grundlage für den Begriff des Bösen, nur wenn ein Mensch bei einer falschen Entscheidung eine Wahl hat trifft ihn Schuld.

Wenn man davon ausgeht, dass das Böse ausschließlich Menschenwerk ist, stellt sich die Frage nach der Natur des Menschen. Ist der Mensch in seiner Veranlagung gut, oder böse? Um diese Frage zu beantworten ist eine weitere Einschränkung des Begriffs nötig. Böse ist meiner Meinung nach nur was in dem Bewusstsein geschieht böse zu sein, so kann über ein Kind, auch wenn es Leid verursacht, schwer ein moralisches Urteil gefällt werden.

Gottfried Wilhelm Leibniz, um 1700, Öl auf Holz

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Erst wenn diesem Kind erklärt wird was richtig ist und was nicht und es sich über sein Handeln bewusst ist, ist dies möglich.

Hierbei geht es mir nicht um Begrifflichkeiten wie richtig und falsch oder gut und böse sondern die Idee, dass mit der eigenen Freiheit die Verantwortung kommt Leiden zu vermeiden.

Aus dieser weiteren Einschränkung folgt die Erkenntnis, dass das Böse erst durch seine Definition existiert und nicht von Beginn an Teil von uns ist.

Nun führt dies allerdings zu einem moralischen Dilemma, wenn es böse ist einem anderen wissentlich zu schaden, wie soll dann beispielsweise die Bestrafung von Kriminellen gerechtfertigt werden? Immerhin leidet ein Krimineller unter einer Gefängnisstrafe oder ähnlichen Verfahren. Daher muss ein weiterer Aspekt beleuchtet werden: Die Verursachung und die Notwendigkeit des Bösen durch die Existenz einer Gesellschaftsstruktur.

Da meine Definition die Anwesenheit einer anderen...