Historischer Hintergrund Um die Jahrhundertwende (1895 bis 1905) war die Architektur in den Vereinigten Staaten eine Ansammlung eklektischer Stile.
Diese Stile hatten keinerlei Verbindung oder Beziehung zu den Ideen der Nation, in einer Zeit in der das Anwenden von Moden ohne Bezug zu Bau und Konstruktionstechniken als Architektur galt.
Man ÃÂübernahm europÃÂäische Motive und baute sie nach. Der aus Grossbrittanien stammenden Stil; Viktorianische, zÃÂählt zu den beliebtesten und am hÃÂäufigsten kopierten.
Es war aber trotzdem eine Zeit wo die Bauindustrie UmwÃÂälzungen machten. Es tauchten neue Baumaterialen auf und es wurden neue Verarbeitungsmethoden der alten Baustoffe entwickelt.
Aber in der zeitgenÃÂössigen Architektur war von dem wenig oder nichts zu erkennen.
Die Chicagoer Weltaustellung von 1893, war ein gutes Beispiel fÃÂür diese VerhÃÂältinsse. Es war ein Beispiel fÃÂür den Amerikanischen Baustil jener Zeit. Historismus pur.
Seit der Industrialisierung lebten die meisten Menschen nur noch in StÃÂädten. Die Arbeiter fanden oft unzureichende Wohnbedingungen vor, weil sie sich nichts besseres leisten konnten .Aber
nicht nur Arbeiter, sondern auch bessergestellte Schichten fÃÂühlten sich von der gesellschaftlichen Entwicklung ÃÂüberfordert und von der Natur entfremdet. Die "Lebensreform"àwurde deshalb zum vieldiskutierten Thema. Man wollte "ZurÃÂück zur Natur"ÃÂ.
Frank Loyd Wright hat diese industrielle Revolution sehr nah erlebt und sie gut ausnutzen kÃÂönnen.
Die Revolution gab Wright die nÃÂötigen Hilfmittel, um die GebÃÂäude zu erbauen, die aus seinen Phantasie blÃÂüten und kaum wohl ohne den neuen Hilfen mÃÂöglich geworden wÃÂären.
Frank Lloyd Wright geb. 1869 ges. 1959 Wright absolvierte von 1885 bis 1887 eine Ausbildung als Ingenieur an der University of Wisconsin in Madison.
Daneben arbeitete er bei D. Conover und Joseph L. Silsbee, bevor er 1888 in das BÃÂüro von Dankmar Adler und Louis Sullivan eintrat, wo er vor allem an WohnhÃÂäusern arbeitete und bald eigenstÃÂändig plante. Bereits 1889 richtete er sich in Chicagos Vorort Oak Park ein Studio ein.1893 wurde er vorÃÂübergehend Partner von Cecil Corwin, bis er schlieÃÂÃÂlich 1896 ein eigenes BÃÂüro erÃÂöffnete.1894 nahm mit dem Winslow House in River Forest, Illinois, die Reihe der sogenannten PrÃÂärie-HÃÂäuser ihren Anfang. Im Artikel 'A Home in a Prairie Town' in der Zeitschrift 'Ladies' Home Journal' stellte er 1900 die Merkmale zusammen. Typisch fÃÂür diese in die Umgebung eingebundenen freistehenden HÃÂäuser mit aus greifenden DÃÂächern, horizontalen FensterbÃÂändern und freier GrundriÃÂÃÂgestaltung um einen zentralen Kamin sind das Willitts House im Highland Park, Illinois (1901/1902), und das Martin House in Buffalo, New York (1904). Dort errichtete er auch ein voll klimatisiertes BÃÂürohaus, das Larkin Building (1904/1905), mit offenen Galeriegeschossen um eine hohe zentrale Halle, gefolgt von dem Stahlbetonbau des Unity Temple in Oak Park, Illinois (1904). Meisterleistungen der PrÃÂärie HÃÂäuser waren das Robie House in Chicago (1906-1910) mit einem bestimmenden Rhythmus horizontal auskragender, dÃÂünner Dachplatten. 1909 verlieÃÂàFrank Lloyd Wright seine Familie und reiste nach Europa, wo er mit einer Ausstellung seiner Arbeiten in Berlin (1910) und der Publikation 'AusgefÃÂührte Arbeiten und EntwÃÂürfe von Frank Lloyd Wright' zu einem wichtigen Impulsgeber der europÃÂäischen Architektur wurde. Wieder in Amerika, rief er 1911 die Gemeinschaft von Spring Green in Wisconsin ins Leben und baute dort sein Haus 'Taliesin', das im Lauf der Jahre dreimal abbrannte und von Wright immer wieder aufgebaut wurde. Zwischen 1915 und 1922 realisierte er mit Antonin Raymond unter Anwendung eines neuartigen, erdbebensicheren Konstruktionsprinzips das Imperial Hotel in Tokio..
Die von Wright entwickelten, vorfabrizierten Betonteile - 'textile blocks' - setzte er dann am Millard House in Pasadena (1921-1923) ein Zu seinen genialsten Arbeiten ist das Haus 'Fallingwater' in Pennsylvania ( 1935-1939) zu rechnen, das auf einem Felsen direkt ÃÂüber einem Wasserfall gebaut wurde.
Einen neuen Haustypus entwickelte Wright vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise mit dem sogenannten Usonian House, einem kostengÃÂünstigen flachen Einzelhaus, das er in zahlreichen Variationen ausfÃÂührte(1936-1955). Usonia war Wrights persÃÂönliches Synonym fÃÂür Amerika. FÃÂür das Chemieunternehmen S.C. Johnson & Son schuf er in Racine, Wisconsin, zwischen 1936 und 1950 eine nach auÃÂÃÂen geschlossene Verwaltungsanlage mit pilzfÃÂörmigen StahlbetonstÃÂützen im Inneren sowie einen Laborturm mit GlashÃÂülle (1944-1950).
AuÃÂÃÂergewÃÂöhnliche Formen verwendete Wright bei der Spirale des Solomon R. Guggenheim Museums in New York ( 1956-1959).
Wright hat ÃÂüber 800 Bauten entworfen und in zahlreichen Artikeln und BÃÂüchern seine Thesen einer organischen Baukunst in einem demokratischen Amerika formuliert, so in der Zeitschrift 'Architectural Record' unter dem Titel 'In the Cause of Architecture' sowie den Publikationen 'When Democracy Builds' ( 1945), 'The Future of Architecture' (1953) und 'The Living City' (1958) .